Viele von euch haben mitbekommen, dass die vergangenen Wochen bei mir nicht wie geplant verlaufen sind und mein Berufs- und Privatleben, aber auch meine weiteren sportlichen Ambitionen und Pläne für dieses Jahr, ziemlich durcheinandergewirbelt wurden. Im Familienurlaub in den Pfingstferien bin ich im Bikepark in Tschechien so unglücklich gestürzt, dass ich mir Frakturen an einem Halswirbel und vier Brustwirbeln zugezogen habe. Eine Operation und mehrere Wochen in hauptsächlich liegender Position später, kann ich rückblickend sagen, dass ich ganz schön Glück im Unglück hatte. Denn es hätte noch viel schlimmer kommen können und ich bin dankbar, dass die weitere Heilungsprognose positiv ist und es zu keinen Lähmungserscheinungen kam.
Lowlight 2022 – OP wegen Frakturen an 5 Wirbeln
Trotzdem zieht einen die Situation immer wieder ganz schön runter. Und so habe ich auch in alten Fotos geblättert, um positive Gedanken zu aktivieren. Und was soll ich sagen…es funktioniert 🙂
Dabei bin ich auch immer wieder beim Italy Divide kurz nach Ostern hängen geblieben und habe auch einige Fotos mit kurzen Untertiteln für meinen Blog versehen.
Kurz zusammengefasst handelt es sich dabei um ein self-supported Bikepacking Abenteuer, bei dem ca. 1.300km und 20.000 Höhenmeter auf einer Strecke von Pompeji (bei Neapel) bis nach Torbole (am nördlichen Gardasee) zu bewältigen sind. Die Strecke hält dabei von Asphaltabschnitten über Schotter- oder Kopfsteinpflasterpisten bis zu ausgewachsenen Mountainbiketrails alles bereit. Doch alles weitere in Bildern.
Vor dem Start
In Pompeji darf am Vorabend die klassische Pizzaparty mit den anderen Teilnehmern natürlich nicht fehlen.
Erst- und Wiederholungstäter tauschen sich zu Freud und Leid im Ultracycling aus.
Bestes Wetter vor dem Start…
…ein paar letzte Selfies…
…letzte Instruktionen von Giacomo – dem Veranstalter…
…und endlich geht es los!
Tag 1 – heiß, heißer am heißesten
Von Pompeji geht es die ersten Kilometer neutralisiert durch die Stadt.
Am Fuß des Vesuv zieht das Tempo dann deutlich an und einige Teilnehmer fahren mit einem Tempo an mir vorbei…
…als wäre das Rennen nur 100km lang.
Nach dem Vesuv hat sich das Feld schon sehr in die Länge gezogen und ich treffe nur noch vereinzelt auf andere Teilnehmer.
Unter anderem auf einen der Favoriten – Marin de Saint-Exupéry – der am vorletzten Tag leider wegen Knieproblemen aufgeben muss.
So geht es – immer wieder mit schönen Meerblicken, aber leider zum größten Teil auf Asphalt…
… der Abendsonne entgegen.
Tag 2– I’m singing in the rain
Die erste Nacht fahren soweit ich das überblicke alle Fahrer in der Top 5 einschließlich mir ohne Schlafpause durch. In der Nacht kann ich mich vor allem durch Ausreizen meines ORBEA Oiz Fullys in den langen und teils technischen Abfahrten an die Spitze des Feldes vorarbeiten und erreiche bei Regen in den frühen Morgenstunden Rom. Vom restlichen Tag gibt es keine weiteren Fotos, da am Nachmittag irgendwann das Wetter kippt und aus schwachem Regen irgendwann Starkregen wird, der gar kein Ende mehr nehmen will.
Unterkühlt und völlig durchnässt entschließe ich mich am frühen Abend – und mittlerweile wieder hinter Štěpán und Alex auf Platz 3 liegend – in irgendeinem Bergdorf nach einer Unterkunft zu fragen. Und so treffe ich in einem rudimentären Hostel auf Alex (der zu diesem Zeitpunkt auf Platz 2 ist) und schlafe dort für zwei Stunden, um mich und meine Ausrüstung aufzuwärmen und etwas zu trocknen. Irgendwann vor Mitternacht brechen Alex und ich dann „frisch erholt“ auf in die zweite Nacht.
Tag 3– auf und nieder immer wieder
Das Wetter ist im weiteren Verlauf der Nacht gnädig und von einzelnen Schauern abgesehen wird es zunehmend trocken. Die Morgensonne taucht die Landschaft kurz vor Siena in wunderschönes Licht.
Aufgrund der langen Schlafpause von Alex und mir hat sich das Klassement in der Nacht noch etwas verändert – sind 2 Stunden Schlaf in 2 Tagen wirklich lang? ;-). Štěpán Stránský hat sich an der Spitze deutlich abgesetzt. Marin de Saint-Exupéry ist auf Platz 2 vorgefahren und Alex und ich liegen nahe beieinander auf 3 und 4.
In Siena gönne ich mir erst einmal ein leckeres Frühstück, kümmere mich um Epidermispflege im Bereich der Sonneneinstrahlung bzw. Sattelkontaktpunkte und fülle auch meine Taschen mit allerlei hochkalorischem Nachschub – das Bild zeigt nur den ersten Gang 😉 Frisch gestärkt, kann ich mich kurz nach Siena sogar auf Platz 2 vorschieben.
Den restlichen Tag geht es – typisch Toskana – stetig auf und ab. Die Top 3 hat sich zu diesem Zeitpunkt ziemlich gefestigt. Štěpán Stránský und Marin de Saint-Exupéry liefern sich unangefochten ein Rennen an der Spitze und ich gönne mir etwas abgeschlagen erst einmal ein Eis in Florenz. Alex hat leider Probleme mit seinem Schalthebel und muss den Kampf um die vorderen Platzierungen erst einmal hintenanstellen.
Die Route führt in stetigem auf und ab entlang unzähliger Highlights der Toskana…
…und das Wetter zeigt sich von seiner besseren Seite.
Die heftigen Regenfälle der letzten Nacht machen das Vorankommen aber auf etlichen Teilen der Strecke zu einem echten Kampf gegen den Matsch des Todes, der alles befällt…Reifen, Antriebsstrang, Rahmen und auch die Schuhe. Und es passiert nicht nur einmal, dass ich im Schlick die Kontrolle verliere und auch der restliche Körper Bodenproben nimmt.
Tag 4- von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt
Die kommende Nacht wird eine echte Challenge und ich spiele mehrfach mit dem Gedanken den Bettel hinzuschmeißen. Vor allem als ich mitten in der Nacht an eine Flussquerung komme, bei der die Brücke fehlt und ich mir bei der Suche nach einem alternativen Weg durch die Matschwiese auch noch einen Ast in den Mantel ramme sinkt die Stimmung auf den Tiefpunkt.
Zum Glück finde ich nach großem Zeitverlust endlich einen Weg über eine Eisenbahnbrücke. Im Ziel erfahre ich, dass andere Fahrer einfach durch den hüfttiefen Fluss gewatet sind. Das habe ich mich aber alleine mitten in der Nacht bei starker Strömung, ohne die Tiefe einschätzen zu können, einfach nicht getraut.
Der Schlafmangel und die Kälte setzen mir zusätzlich zu. Die Stimmung wird aber schlagartig besser als ich in einem kleinen Dorf vor Bologna um 4:45Uhr morgens auf ein offenes Café mit frischem Gebäck und heißer Schokolade treffe. Und als ich feststelle, dass der Löffel in der heißen Schokolade senkrecht stehen bleibt, bestelle ich gleich noch eine zweite hinterher – cioccolata calda at its best 🙂
In Bologna angekommen hat sich Marin auf Platz 1 vorgearbeitet. Štěpán liegt auf Platz 2 und ich folge mit großem Abstand auf Platz 3. Die topfebene Poebene liegt vor mir und ich fokussiere mich auf „Schadensbegrenzung“, um nicht noch vom viertplatzierten Franzosen Steven Le Hyaric eingeholt zu werden.
In Bologna habe ich noch etwas Zeit, bis die Bikeshops öffnen, bei denen ich mich auf die Suche nach einem Ladegerät für meine SRAM AXS Akkus machen möchte. Die Zeit nutze ich, um das Bike, meine Beine/Schuhe und mein restliches Equipment in einem Carwash mit dem Dampfstrahler von seiner Schlamm-Patina zu befreien. Mit frisch geölter Kette und aufgefüllten Verpflegungsvorräten…
…starte ich frisch motiviert in die Poebene. Diese ist zwar fahrtechnisch überhaupt nicht anspruchsvoll. Aber mental unheimlich anstrengend, da es über fast 200 Kilometer fast nur eben dahin geht. Und das zum größten Teil an diversen Kanälen und Flüssen entlang auf parallel geführten Dämmen, die weder Schutz vor Wind noch Schatten bieten.
Da ist das Ostello dei Concari ein echtes Highlight auf der Strecke. Der Besitzer Nicola Stabili ist ein großer Fan des Rennens und empfängt alle Fahrer mit einer einmaligen Herzlichkeit und einer gut gefüllten Eistruhe.
In der Zwischenzeit habe ich erfahren, dass Marin – in Führung liegend – das Rennen wegen starker Knieschmerzen leider aufgeben musste. Und auch Štěpán Stránský kann sein hohes Tempo nicht mehr uneingeschränkt durchhalten. Und so passiert das, was ich am wenigsten erwartet hätte. Ich kann in der Poebene den Abstand auf Platz 1 deutlich reduzieren und den Gashahn nochmal richtig aufdrehen.
Und so erreiche ich Verona auf Platz 2 liegend nur etwa 30 Minuten hinter Štěpán. Die Konkurrenz in greifbarer Nähe, mache ich mir einen genauen Plan, was ich alles noch an Verpflegung bis ins Ziel für die letzte Nacht benötigen werde und in Verona angekommen…
…plündere ich im Expresstempo ein Bistro. Diverse Wasserflachen, Panini und Schokoriegel schwerer geht es in die letzte Nacht.
Tag 5 – Endspurt und Finish
Gefühlt ist es gar nicht mehr so weit ins Ziel. Aber ca. 4.000hm und die zwei längsten Steigungen mit Gipfeln des Monte Baldo Massivs bis auf knapp unter 2.000m liegen noch vor mir. Ich fahre mit allem was die müden Knochen noch hergeben in den Anstieg hinter Verona. Und das unglaubliche passiert…
…ich kann mitten in der Nacht zu Štěpán an die Spitze aufschließen. Dieser gibt sich nicht kampflos geschlagen. Und so gibt es noch einige Führungswechsel, bevor ich ihn kurz vor dem Rifugio Monte Tomba distanzieren kann. Die Temperaturen sind mittlerweile auf den Gefrierpunkt abgesunken und eisiges Reif zieht sich über die Bergwiesen.
Um in den Abfahrten im Fahrtwind nicht zu erfrieren opfere ich meinen Rettungssack und schneide Löcher für Arme und Kopf hinein. So überstehe ich die vorletzte Abfahrt. Als das Adrenalin der Verfolgungsjagd mit Štěpán nachlässt und der Puls in der Abfahrt sinkt, macht sich nochmals bleierne Müdigkeit breit…
und ich lege nochmal zwei kurze Powernaps von 5 und 10 Minuten direkt am Wegesrand ein. Diese eingerechnet komme ich im gesamten Rennen auf ca. 4 Stunden Schlaf.
Das Ziel vor Augen fahre ich im Morgengrauen in den letzten langen Anstieg.
Es ist zwar noch sehr frisch, aber die ersten Sonnenstrahlen tauchen die Berglandschaft wieder in atmosphärisches Licht. Die Übergänge zwischen Tag und Nacht sind im Ultracycling meist die beeindruckendsten und zaubern mir regelmäßig eine Gänsehaut auf den Pelz.
Irgendwann ist auch der letzte Gipfel geschafft und das Online-Live-Tracking zeigt mir, dass die Verfolger – Štěpán eingeschlossen – alle nochmals längere Pausen einlegen mussten. Und so kann ich die letzte Abfahrt ins Ziel hinunter an den Gardasee nach Torbole ohne jedes Risiko und Zeitdruck absolvieren – von Genuss kann zu dieser Zeit nicht mehr wirklich gesprochen werden.
Im Ziel angekommen genieße ich die Endorphin-Dusche. Und feiere mein Finish gemeinsam mit dem Veranstalter Giacomo Bianchi und seiner Supportcrew.
Doch irgendwann lässt auch die beste Endorphinausschüttung nach und so gebe ich mich meiner Müdigkeit hin und verbringe die nächsten 2 Stunden auf dem Plattenboden inmitten der Touristen im Zielbereich – schlafend neben meinem Bike 🙂
Recovery – all you can eat
Zum Glück kann ich im Hotel schon um die Mittagszeit einchecken und nach einer ausgiebigen Dusche startet meine Lieblingsdisziplin im Ultracycling Duathlon…
…und dafür gibt es eigentlich keinen besseren Ort als Italien mit Pizza…
…Eis…
und jeder Menge Pasta.
Das Beste ist aber das get together mit den anderen Finishern, die im Laufe der nächsten Stunden und Tage eintrudeln.
Jeder hat viel zu erzählen und das Abenteuer auf seine ganz individuelle Weise erlebt.
Und so endet für mich das Italy Divide in toller Gemeinschaft und um einige Tiramisu schwerer. Vielen Dank an Giacomo und seine Crew für das tolle Event und ihr Engagement!!
Am Samstagfrüh ist es so weit. Ich stehe zum zweiten Mal mit dem MTB am Start des Italy Divide self-supported Bikepacking Rennens. Die Strecke führt mich dabei über 1.250km und 22.000Höhenmeter von Pompei bei Neapel nach Torbole an den nördlichen Gardasee.
Obwohl eine Wiederholung, ist die Teilnahme dieses Jahr aus mehreren Gründen etwas ganz Besonderes für mich:
Meine Familie begleitet mich dieses Jahr zum Start und wir verbringen die Tage zuvor mit kulinarischen Highlights und Sightseeing in Neapel und Pompei
Das Rennen startet dieses Jahr wieder regulär Ende April, nachdem letztes Jahr pandemiebedingt der Start in den Juli verschoben werden musste. D.h. man erlebt die Landschaft (z.B. in der Toskana) in grüner Frühlingspracht und bei weitem nicht so heiß. Dafür kann es unterwegs auch Kälte- und sogar Schneeeinbrüche geben. Vor allem, wenn es gegen Ende nochmals hoch hinaus geht.
Es ist das erste Rennen nach meinem schweren Bandscheibenvorfall (inkl. hochgradiger Spinalkanalstenose) im unteren Rücken im vergangenen Sommer. Dass ich ohne Operation überhaupt wieder so ein Event bestreiten kann, ist sicher zu nicht unerheblichem Teil den magischen Händen meines top Physio/Osteo Marco von Frankenberg zu verdanken (https://physio-moeglingen.de/). Danke!!
Dieses Jahr sollen über 300 Starter gemeldet sein. Und so freue ich mich besonders auf ein Treffen mit vielen alten und neuen Bekannten aus der Ultra Cycling-Szene.
Gestartet wird am Samstag um 11:30Uhr auf Meereshöhe. Nach neutralisierter Phase aus der Stadt hinaus, gibt es gleich ein paar knackige Höhenmeter auf den über 1000m hohen Vesuv zu bewältigen. Hier wird sich das Feld erstmals auseinanderziehen und die Socken und Schuhe werden auf einer Laufpassage mit feinem Lavasand gefüllt. Zur Einstimmung sind wir als Familie schon einmal zum Krater gewandert 😉
Danach folgen mit Rom, Siena, Florenz, Bologna und Verona weitere touristische Highlights, um nur ein paar ausgewählte zu nennen.
Wenn ihr mich bei dieser Fahrt wieder im Livetracking verfolgen möchtet, so könnt ihr dies auf der Trackleaders Website tun:
Das ein oder andere Foto von der Strecke werde ich auch auf Instagram und Facebook posten und freue mich natürlich auch dort über motivierende Kommentare 😊
Thanks again to my supporters! First and foremost my father who travelled with me and supported me before and after the race. Secondly all of you who motivated me via comments on variou social media channels. And last but not least everyone providing support with advice and equipment.
In meinem vorherigen Blogbeitrag habe ich euch schon kurz ein paar Eckdaten und Infos zur Vorbereitung des Italy Divides serviert. In der Zwischenzeit bin ich seit über einem Monat im Ziel angekommen und werfe einen Blick zurück auf schöne, spannende, aber auch extrem herausfordernde Tage. Der Kurs, das Wetter, die Verpflegungslage und die Konkurrenz haben mir alles abverlangt. Und es hat einige Tage Regeneration gebraucht, bis ich wieder in alter Frische auf dem Rad gesessen habe.
Zurückgelegte Distanz: 1.355km – ja, das ist mehr als vom Veranstalter veranschlagt (da muss sich wohl jemand mal verfahren haben 😉)
Höhenmeter: 21.868 – die sich in manchen Abschnitten der Strecke stark „verdichten“, da lange Flachpassagen wie die über 200km lange Poebene mit nicht einmal 300 Höhenmetern kompensiert werden müssen.
Energiebedarf: 32.870 Kilokalorien – das entspricht 65 Big Macs der Franchisekette mit den goldenen Bögen
Gesamtzeit: 3d22h41m
Standzeit: 21h31m (enthält Schlafzeiten, aber auch alle anderen Zeiten, an denen sich das Rad nicht bewegt wie Ampel-/Verpflegungs-/Technikstopps)
Zeit in Bewegung: 3d00h57m
Schlafzeit: 4h30min (verteilt auf ein paar kürzere 20-30min Naps und einer längeren 40min- und 2h Schlafpause)
Platzierung: 2. Gesamtplatz
Temperatur: ~10° – 40°C
Soweit zu den nackten Zahlen. Doch wie fühlt sich das an? Was passiert in fast vier Tagen Reisens mit leichtem Gepäck, nur angetrieben von unzähligen Kalorien, die vom eigenen Organismus in kinetische Energie der Mensch-/Fahrradeinheit verwandelt werden?
Die Gefühlsfrage ist leicht beantwortet: von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt ist alles dabei. Doch eigentlich wollte ich euch auch noch wie gewohnt einen sehr viel ausführlicheren Einblick in mein Abenteuer Italy Divide 2021 geben. Aber irgendwie fehlt dieses Mal der innere Antrieb dies alles in Textform oder in einen ausführlichen YouTube Monolog zu fassen. Deshalb gibt es an dieser Stelle nur ein paar kommentierte Bilder meiner Reise. Da ich mich aber gerne über meine Erlebnisse unterhalte, könnte ich mir gut vorstellen das Ganze in einem PodCast zu verarbeiten. Wenn eine*r von euch also Lust hat mit mir dazu ins Gespräch zu kommen, dann meldet euch doch und wir unterhalten uns locker im Interviewmodus. Entweder – falls vorhanden – mit Veröffentlichung in eurem PodCast oder auf meinem YouTube Channel.
Hier schon einmal die Diashow – viel Spaß beim durch-swipen 😉
Vortag – die Vorfreude steigt
Registrierung am Nachmittag
Giacomo / Jack – der Organisator – bei der Registrierung
Pizzaparty am Vorabend (Deutsch-/Österreichischer Tisch in Italien)
Briefing durch Giacomo und englische Übersetzung der Key Messages 🙂
Renntag 1 – Zwischen Pompei und Rom
Gleich geht es los… möglichst lange im Schatten vor der Sonne verstecken
Smalltalk vor dem Start mit Matthias Fischer und Croissants mit Pistaziencremefüllung
Das Starterfeld formiert sich – gleich geht es los
Neutralisierte Phase durch Pompei – lockeres Einrollen in der Gruppe
Erster langer Anstieg auf den Vesuv – zum Glück auch ein paar Meter im Schatten der Bäume
Nach knöchelhohem Waten durch Lavasand am Vesuv erst einmal etwas Pediküre (photo credits: Nicola Marchiori)
Wenige Stunden im Rennen bereits eine sehr staubige Angelegenheit
In der Zwischenzeit auf Platz 1 vorgefahren strahlt der Bub 😉 (photo credits: Nicola Marchiori)
Am Meer angekommen geht es einige Kilometer auf der Küstenstraße dahin
Kurzer Verpflegungsstopp an der Uferpromenade
Schwarzes Ultracycling Gold (Coke) serviert mit italienischem Gebäck
Irgendwo hier in der Ecke muss ich auch beim Race Across Italy in der Nacht vorbeigekommen sein. Die Ortsnamen auf den Schildern kommen mir mehr sehr bekannt vor 😉
Wunderbare Aussicht aufs Meer
Sonnenuntergang – die Übergänge zwischen Tag und Nacht sind immer ein atmosphärisches Highlight auf der Langstrecke
Trails in der Nacht – endlich kühlt es ab (photo credits: Nicola Marchiori)
Pizza to go gegen Mitternacht
Renntag 2 – ab in die Toskana
In der Nacht wechseln sich Manuel Truccolo, Mattia de Marchi und ich an der Spitze des Feldes ab. Während ich nach Sonnenaufgang meinem Bike…
…und diversen Hautstellen etwas Pflege zukommen lasse…
…ziehen beide wieder an mir vorbei und ich werde Manuel erst am Nachmittag wieder sehen.
So genieße ich erst einmal die Fahrt durch Rom bevor die Touristen erwachen.
Sightseeing Rom
Alte Steine wohin das Auge blickt
Nach ein paar flachen Kilometern geht es in die Hügel der Toskana
mit wunderschönen Ausblicken, die man sich aber auch mit etlichen Höhenmetern verdient
Bei soviel Natur, wird man schon einmal von einem Verkehrsstau der besonderen Art ausgebremst, bevor es in die zweite Nacht geht.
Renntag 3 – ohne Treibstoff läuft der Motor nur im Standgas
In der zweiten Nacht überhole ich Mattia wieder, da er eine mehrstündige Schlafpause im Hotel einlegt und ich mich mit kurzen Naps begnüge. Am frühen Morgen treffen wir uns kurz beim Bäcker in Siena am berühmten Piazza del Campo
Ich bin gerade mit Essen fassen fertig, als er einläuft, um sich mit Kaffee und Croissants zu versorgen
Ich kann danach die Führung noch für ein oder zwei Stunden behaupten, aber dann rächt sich meine lange Nachtfahrt, in der ich für längere Zeit kein Essen und Trinken auftreiben konnte und ich erleide einen ziemlichen Leistungseinbruch.
Danach ist erst einmal langsam machen angesagt und Verpflegung jeglicher Form kommt zum Wiederauffüllen der Speicher gerade recht.
Die Sonne brennt auch an diesem Tag wieder erbarmungslos, aber die wunderbare Landschaft entschädigt für vieles und mit ein paar kurzen Naps und kontinuierlicher Nahrungsaufnahme kann ich mich wieder aus meinem Leistungstief herausarbeiten.
In Florenz angekommen belohne ich mich mit Aussicht auf die Stadt dann erst einmal…
…mit leckerem italienischem Eis.
Nach Florenz geht es in nicht enden wollendem auf und ab auch über ein paar größere Berge und der Belag ist von den sehr technischen Trails abgesehen auch auf „Schotterwegen“ sehr anspruchsvoll.
So komme ich deutlich langsamer vorwärts als gedacht…
…und muss vor Bologna noch eine Schlafpause einlegen. Dabei lasse ich das Licht am Helm ein paar Meter entfernt von mir brennen, um die Insektenplage zumindest etwas von mir abzulenken.
Renntag 4 – die Poebene macht ihrem Namen alle Ehre
Kurz vor der Dämmerung erreiche ich Bologna und muss mich mit dem Gedanken anfreunden…
…dass ich das ca. 200km lange Flachstück durch die Poebene wohl komplett in der Hitze des Tages absolvieren darf.
Da nutze ich vorsichtshalber noch schnell die städtische Infrastruktur für ein hochkalorisches Frühstück…
…bevor es wieder ins ländliche geht. Ein paar Stücke Pizza esse ich direkt vor Ort und zwei Stück Calzone landen in den Food Pouches am Lenker als Snack auf dem Rad.
Die darauf folgende Fahrt durch die Poebene gehört sicher zu den mental anspruchsvolleren Abschnitten, die ich bisher auf dem Rad erlebt habe.
Temperaturen zwischen 35° und 40°C, kaum Schatten und vom Höhenprofil an Langeweile kaum zu überbieten. Dazu noch Motivationsprobleme Zug auf der Kette zu halten, da der Führende Mattia in der Zwischenzeit einen großen Vorsprung hat und ich mich wiederum vom drittplatzierten Manuel deutlich absetzen konnte.
So halte ich mich unterwegs mit Magnumverkostung aus der Lagnesetruhe…
…bzw. Eis vom freundlichen Italiener bei Laune.
Den Beinen sieht man in der Zwischenzeit auch an, dass es vor allem auf der ersten Hälfte der Strecke regelmäßig zugewachsene Trails zu passieren galt.
Am frühen Abend erreiche ich endlich Verona…
…das auch das Ende der langen Flachetappe markiert.
Von hier aus geht es in den letzten Streckenabschnitt, der nochmals ein Feuerwerk an Höhenmetern zündet.
Zu meinem Verdruss habe ich in der Zwischenzeit Sitzprobleme in einer Intensität, wie ich sie bisher noch nie auf einer Langstrecke entwickelt habe….
Und selbst das Panorama der nahenden Berge in der Abendsonne kann mich nur bedingt ablenken. Da die Sitzprobleme im Verlauf der Nacht immer schlimmer werden, lege ich die letzten ca. 4.000 Höhenmeter fast ausschließlich im Wiegetritt zurück.
Renntag 5 – final Countdown
Eigentlich will ich die letzte Nacht vollends durchfahren. Aber in der Abfahrt hinunter ins Adigetal nach Avio kann ich die Augen nicht mehr offen halten und der Gleichgewichtssinn lässt spürbar nach. Also gibt es an Ort und Stelle einen letzten 20minütigen Powernap auf dem Grünstreifen.
So kann ich „erholt“ in den letzten langen Anstieg im Monte Baldo Massiv starten. Die letzten Kilometer zum Gardasee…
…zeigen sich am frühen Morgen von ihrer besten Seite.
In der letzten Abfahrt will die Milch im Reifen das Loch, das ich mir nachts eingefahren habe, auch mit wiederholtem Nachpumpen nicht mehr schließen. Aber mit einem Tireplug bekomme ich auch das in den Griff.
Da ich überhaupt nicht mehr sitzen kann, ziehen sich die letzten Kilometer noch wie Kaugummi. Aber ich kann die Nähe des Lago schon spüren und die Euphorie des nahenden Finish macht sich breit.
Als ich oberhalb von Torbole das erste Mal den See erblicke, halte ich noch kurz für ein paar Schnappschüsse….
…mit und ohne Fahrrad. Mein Equipment hat sich wieder top bewährt. Vielen Dank an dieser Stelle auch an meine Unterstützer Witttraining, ORBEA, Wolfpack, Power2Max, Apidura, Sponser, KASK Helmets und Royal Bike Wear!
Im Ziel in Torbole angekommen empfängt Giacomo jeden Finisher…
…und dreckig aber glücklich, darf ich auf dem Finisherthron Platz nehmen.
Ich freue mich riesig über meinen zweiten Platz und als Lohn der Anstrengung gibt es noch das Italy Divide Finishershirt obendrauf. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an Mattia de Marchi – ein ehemaliger Rennradprofi – der sich mit einer bärenstarken Leistung verdient den ersten Platz gesichert hat.
2 Tage Finisherparty
Im Ziel angekommen, checke ich erst einmal in einem nahe gelegenen Hotel ein und gönne mir eine Dusche.
Danach startet das Recoveryprogramm mit einem leckeren Frühstück.
Nach einem Mittagschlaf am See und etlichen Kugeln Eis, zieht es mich am Abend nochmal zu einem „kleinen Abendessen“…
…an dessen Ende mich die freundliche Dame an der Kasse fragt…
…ob noch eine zweite Person dazugestoßen sei 😉
Am nächsten Tag unterbreche ich meine Nahrungsaufnahme…
…um den ein oder anderen Finisher in Empfang zu nehmen…
…diesen zu gratulieren….
…und gemeinsam das Erlebte…
…in lockerer Runde zu verarbeiten…
…und die Energiespeicher weiter aufzufüllen. Ein perfekter Abschluss für dieses abenteuerliche Event!
Morgen früh 10:30Uhr ist es wieder soweit. Ich stehe erneut in Italien an der Startlinie eines Langstreckenevents. Dieses Mal allerdings nicht mit dem Rennrad, sondern das erste Mal seit letztem Jahr wieder auf Stollenreifen auf meinem geliebten Orbea Oiz. Pandemiebedingt wurde der Start des Italy Divide aus dem Frühjahr in den Hochsommer verschoben. Das war bzgl. Pandemieeinschränkungen (nächtliche Ausgangssperren / Reiseeinschränkungen usw.) mit Sicherheit die einzig sinnvolle Option. Für mich und alle anderen Teilnehmer bedeutet es aber, dass das Rennen im wahrsten Sinne des Wortes eine heiße Sache wird. Startort ist Pompei, von wo die Strecke nach kurzem Einrollen nach Neapel gleich über den ca. 1.000hm hohen Vesuv führt. Danach geht es weiter über Reggia di Caserta und Rom in die malerische Toskana zur Strade Bianche, Siena, Florenz und Bologna. Es folgen etliche flache Kilometer durch die Poebene bis nach Verona von wo zu guter Letzt in den Alpenausläufern noch ein Höhenmeterfeuerwerk zum Zielort Torbole am nördlichen Gardasee gezündet wird. Dabei werden etwas mehr als 1.300km garniert mit ca. 22.000 Höhenmetern unter den Rädern hindurchrollen.
Für alle, die mir beim Schwitzen zuschauen möchten, werde ich sicher wieder das ein oder andere Update auf Instagram bzw. Facebook bringen. Evtl. gibt es auch wieder Videos auf meinem YouTube Kanal. Je nach Lust/Laune und Akkustand unterwegs.
Das Fahrrad vor Ort vorbereitet und mit dem Flieger angereist bin ich bereits am gestrigen Donnerstag. Um die S-Bahn um 05:10Uhr in der frühe zu erwischen, war leider eine kurze Nacht angesagt. Perfekte Einstimmung auf die kurzen Nächte während dem Race 😉
So konnte ich mich am heutigen Freitag bei einer lockeren Vorbelastung schon etwas an den italienischen Verkehr und die hohen Temperaturen gewöhnen und habe auch den ein oder anderen Teilnehmer kennen gelernt. Auch der Magen muss natürlich an die lokalen Spezialitäten adaptiert werden 😉
Heute Nachmittag werde ich jetzt noch etwas die lokalen Kulturschätze bestaunen gehen, bevor die Pizzaparty für alle Teilnehmer startet.
Körperlich fühle ich mich zum Glück wieder einsatzfähig, nachdem mich letzte Woche ein Magendarminfekt oder eine Lebensmittelvergiftung ganz schön Substanz gekostet haben. Da ich sowieso eher der ektomorphe Typ bin, waren die 3kg Gewichtsverlust alles andere als positiv für mein Wohlbefinden und meine Leistungsfähigkeit. On top kam auch noch die zweite Impfdosis, so dass das Training gelinde gesagt etwas gelitten hat. Ich zähle also darauf, dass die Formkurve im Verlauf des Rennens wie bei einem guten Klassementfahrer noch ansteigt 😉 In der Zwischenzeit sind auch die Blasen vom Race Across Italy abgeklungen und die Haut darunter schon wieder belastbar. Und auch der große Zehennagel vom letztjährigen Hope 1000 ist schon fast gänzlich ausgetauscht.
Also beste Voraussetzungen für ein paar unbeschwerte Tage Dolce Vita durch Süditalien vom Feinsten. Drückt mir die Daumen, dass das Rad dieses Mal heil bleibt 😊
Regentag beim Familyurlaub in Finale Ligure. Das perfekte Setting, um in Erinnerungen ans Race Across Italy vor zwei Wochen zu schwelgen und den ein oder anderen Gedanken in meinem digitalen Gedächtnis (aka Blog) zu archivieren.
In meinem letzten Blogpost habe ich bereits etwas über das Rennen, die Strecke, die Anreise und die Vorbereitung geschrieben. Heute soll der Fokus auf den Erlebnissen in Italien vor, während und nach dem Rennen liegen.
Für alle, die es kurz und knackig mögen: super Veranstalter, geniale Landschaft, Finish in Wunschzeit, Tapetenwechsel für die Seele und das alles auch noch garniert mit dem ersten Platz in der Unsupported-Kategorie…. Was will man(n) mehr 🙂
Für alle, die sich ganz im Spirit des Ultracycling etwas länger mit dem Thema beschäftigen möchten, und auch die ein oder andere Challenge auf dem Weg zum Ziel im Geiste nacherleben möchten: einfach weiterlesen. Mein Bericht wird in der klassisch italienischen Gangfolge serviert.
Aperitivo – Die Anreise
Am Mittwochabend ist es soweit. Mein Vater und ich kommen nach einem langen Tag im Auto in Silvi an. Das Hotel liegt wenige Meter entfernt vom Strand und von der Dachterrasse kann man nicht nur das Meer sehen, sondern auch die Seeluft riechen.
Nach langen Monaten, in denen weder Sportevents noch private Urlaube uns weit von zu Hause weggeführt haben, ist der Tapetenwechsel reinster Balsam für die Seele. Vor dem Abendessen geht es also erst einmal zum Spazieren an den Strand und wir saugen die ersten Eindrücke von Italien tief in uns auf. Im Hotel zurück, rundet die typische italienische Gangfolge aus Primi, Secondi und Dolce den Tag ab.
Antipasto – Letzte Vorbereitungen
Der Freitag startet mit einem ausführlichen Frühstück am Hotelbuffet. Da ich weiß, dass es sich um die letzte „normale“ Mahlzeit vor dem Rennen handelt, genieße ich die reichhaltige Mischung aus Prosciutto e Melone, Croissants und diversen italienischen Kuchen ganz besonders.
Danach geht es zum Veranstaltungsgelände, um den obligatorischen COVID-19 Test zu absolvieren, dessen negatives Ergebnis für die kommenden Tage meine „Starterlaubnis“ für das Rennen und für meinen Vater und mich auch die „Eintrittskarte“ zum Start-/Zielbereich sind.
Ab jetzt sind wir Teil der Bubble, die uns z.B. auch auf eine der drei akkreditierten Unterkünfte festgelegt hat.
Zurück im Hotel angekommen, bereite ich ganz in Ruhe mein Equipment für das Rennen vor.
Dafür wird mein ORBEA Orca mit allerhand hochkalorischem von Sponser in flüssiger und pulvriger Form beladen und die Elektronen in den Akkus der diversen elektronischen Bauteile wie Schaltung, Beleuchtung und Wattmesspedale werden analog zu mir nochmal bis zum Anschlag unter Vorspannung gesetzt. Dazu kommen noch diverse Ersatzteile und ein Papierstapel mit Sondergenehmigungen des Veranstalters und des Nationalen Italienischen Olympischen Komitees (CONI) in die Apidura Taschen.
Danach mache ich mich auf den Weg, um das komplett montierte Setup einer letzten Probefahrt zu unterziehen und auch die Beine mit einer kleinen Vorbelastung an ihre Aufgabe für die kommenden Tage zu erinnern.
Ich starte vom Hotel weg und genieße die sommerlichen Temperaturen in kurz/kurz. Doch keine zwei Kilometer später hat der Spaß ein jähes Ende. Es gibt plötzlich einen lauten Knall und mein vorderer Reifen ist beim Einfahren in einen Kreisverkehr von einer Sekunde auf die andere komplett leer.
Ich kann zum Glück ohne Sturz zum Stehen kommen und bin völlig perplex, da ich tubeless fahre und bei einem Reifenplatzer erwartet hätte, dass die Dichtmilch nur so aus dem Reifen spritzt. Aber überhaupt nichts zu sehen. Während ich am Straßenrand stehe und den Mantel nach einem Defekt untersuche, lässt es schon den zweiten Schlag und der Hinterreifen ist auch leer. Unfassbar…das Material von Wolfpack ist eigentlich über jeden Zweifel erhaben, aber haben die Tubeless-Prototypen des Wolfpack Cotton von Wolfgang Arenz evtl. doch noch Kinderkrankheiten? Als ich am Hinterreifen die Dichtmilch an einem Speichennippel austreten sehe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen… in grenzdebiler Naivität bin bei der Montage der Mäntel davon ausgegangen, dass die Laufräder am Rennrad bereits für tubeless vorbereitet sind. Ein fataler Irrtum. Durch den heißen Asphalt hat sich der Druck im Reifen wohl nochmals etwas erhöht und das ungeeignete Felgenband hat an den Speichenlöchern aufgegeben. Kurz überlege ich direkt zwei Schläuche einzuziehen. Die Sauerei mit der Dichtmilch und die kurze Entfernung zum Hotel bringen mich aber auf die Idee, einfach zurück zu laufen. Da ich mir dir Plastikschuhplatten an den Rennradschuhen auf den ca. 1,5km nicht auch noch kaputt machen möchte, entschließe ich mich kurzerhand die Schuhe auszuziehen und sockig zurück zu schieben. Wie sich kurz vor dem Hotel herausstellt leider mein zweiter fataler Irrtum, denn die Füße fangen schmerzhaft an zu brennen. Der Asphalt ist mit der Sonne im Zenit so heiß, dass die Haut auf der Fußsohle mir den Spaziergang übelnimmt und sich eine jeweils 5-DM-große Brandblase an den Ballen bildet… ein Traum. Die restlichen paar Meter ziehe ich schnell die Schuhe wieder an. Im Hotel angekommen halte ich meine Füße erst einmal mehrere Minuten unter kaltes Wasser, aber der Schaden ist leider schon angerichtet. Frust pur… ich könnte mir mit Anlauf in den Allerwertesten beißen. So wie die Füße gerade schmerzen, könnte das bereits das Aus noch vor dem Start des Rennens bedeuten. Ich atme ein paar Mal tief durch, trage eine dicke Schicht Bepanthen auf, und baue mein Laufradsetup wieder auf ein klassisches Schlauchsetup mit Schwalbes Aerothan zurück. Die Kenner unter euch werden sich vielleicht schon gefragt haben, warum die Wolfpack Cotton einen Tag vor dem Rennen noch eine schwarze Flanke zur Schau stellen und auf den Rennbildern dann plötzlich wieder Skinwall-Optik zeigen – jetzt wisst ihr Bescheid ;-).
Danach kann ich meine Testfahrt endlich wirklich starten und fahre die ersten Kilometer der Rennstrecke an der Küste entlang ab, um mich noch etwas an die Temperatur zu gewöhnen. Die Fußsohlen brennen sehr unangenehm. Aber da die Füße in den Rennradschuhen keinen Millimeter hin und her rutschen, entsteht zumindest keine weitere Reibung/Verschlimmerung der Blasen. Und der Druckschmerz ist noch im Rahmen des erträglichen. So hoffe ich einfach auf eine Besserung über Nacht, blende die negativen Gedanken zu der vermeidbaren Aktion aus und fokussiere mich wieder auf den Rest der Vorbereitung.
Abendessen und Frühstück kann ich das Dolce Vita im Hotel leider nicht mehr in vollen Zügen genießen, sondern opfere den Genuss zu Lasten einer perfekten Vorbereitung. Während mein Vater nochmals die italienische Küche genießt, sitze ich mit Brei und Flüssignahrung daneben, um den Magendarmtrakt schon einmal in Rennstimmung zu versetzen.
Am Abend geht es früh ins Bett, um noch etwas Schlaf zu bunkern, da meine Rennplanung für die kommende Nacht keine Pausen vorsieht.
Primo Piatto – Das Rennen Phase 1
Freitagmorgen um 09:56Uhr ist es endlich so weit, und ich rolle von der Startrampe des Race Across Italy. Im Startbereich ist auch schon gute Stimmung, da die erste Starterin bereits um 09:00Uhr auf die Strecke geschickt wurde, und nach mir im Zweiminutentakt noch Fahrer bis 11:28Uhr folgen.
Die ersten Kilometer geht es flach auf der Küstenstraße gen Norden und ich mache es mir auf meinen Aerobars bequem. Wie üblich muss ich mich ziemlich bremsen, um dem Rennfieber nicht zu erliegen, und viel zu schnell los zu preschen. Nur ein regelmäßiger Blick auf die Wattanzeige meines Powermeters kann schlimmeres verhindern 😉
Nach ca. 25 Kilometern biegt die Route gen Westen ab und führt dann, nur von kurzen Abfahrten unterbrochen, von Normalnull zum höchsten Punkt der Strecke auf 1.634m.
Das Wetter ist super, die Beine sind noch frisch, die Sicht auf die Berge ist berauschend und ich kann bereits auf der Auffahrt etliche andere Starter*innen einsammeln.
Hier ist auch dieses Video mit kurzen Interviewsequenzen entstanden, in dem ich bei Minute 2:49 zu sehen bin.
Ich bin das erste Mal in dieser Gegend unterwegs und muss schon nach dem ersten Pass uneingeschränkt konstatieren, dass die Abruzzen landschaftlich ein echter Leckerbissen sind, die die Reise auf jeden Fall wert sind. Bewaldete Abschnitte wechseln sich mit kargen Steinfeldern und saftigen Wiesen ab und die schneebedeckten Gipfel geben der Szenerie einen alpinen Touch.
So geht es den Tag über immer wieder auf und ab und unaufhaltsam in Richtung der ersten Timestation, die bei Streckenkilometer 213 in Gioia dei Marsi auf die Starter wartet. Zum Glück sind die Brandblasen an den Ballen nur die ersten drei Stunden zu spüren und werden dann taub, so dass ich dadurch nicht wirklich eingeschränkt bin. Auf den letzten Kilometern vor der Timestation kann ich noch einige weitere Fahrer der Unsupported-Kategorie überholen. Den Überblick über meine aktuelle Position im Feld habe ich zu diesem Zeitpunkt allerdings gänzlich verloren und erst bei der Ankunft an Timestation 1 werde ich vom Veranstalter aufgeklärt, dass ich mich auf die erste Position vorarbeiten konnte. Das motiviert ungemein und ich halte den Stopp so kurz wie möglich, um keine Zeit zu verlieren. Die drei Timestations an der Strecke sind zum einen Kontrollpunkte des Veranstalters, an denen zu langsame Fahrer aus dem Rennen genommen werden können, als auch Verpflegungspunkte für die Fahrer der Unsupported-Kategorie, die wie ich ohne Begleitfahrzeug unterwegs sind. Hierbei kann man entweder auf das Nahrungsangebot des Veranstalters zurückgreifen, oder auf den Inhalt eines Turnbeutels, den man vor dem Start abgeben konnte. Ich entscheide mich für die Turnbeuteloption, da ich so auf meine gewohnten und bewährten Gels und Getränkepulver von Sponser zugreifen kann und meine Vorräte in den Apidura Bikepackingtaschen wieder auffülle. Zwischen den Timestations bin ich mit dieser Taktik nur auf Wassernachschub aus öffentlichen Brunnen angewiesen, da ich die komplette Energiezufuhr über Pulver in den Flaschen bzw. die Gels abdecken kann. Auch wenn das kein kulinarischer Genuss ist, so kann ich damit relativ problemlos die maximal aufnehmbaren 60-80g Kohlenhydrate pro Stunde zuführen. Der darüberhinausgehende Energiebedarf wird aus dem limitierten Muskel- und Leberglykogenspeichern bzw. aus den praktisch unerschöpflichen Fettdepots gedeckt, die im Feuer der Kohlenhydrate verheizt werden. 😉
So geht es gut gestimmt in den Abend und direkt nach der Timestation wieder stramm bergauf zu den nächsten beiden Gipfeln der Route, die bei Kilometer 230 und 253 der Strecke auf ca. 1.400 bzw. 1.500 Meter über Normalnull auf die Fahrer warten.
Secondo Piatto – Das Rennen Phase 2
Eines der Highlights jeder Ultracyclingfahrt sind die Übergänge zwischen Tag und Nacht und vice versa. Auch heute taucht die Abendsonne die einsamen Straßen und umliegenden Gipfel und Bergdörfer in ein bezauberndes Licht, und ich kann die Fahrt trotz der körperlichen Anstrengung wirklich genießen. Das einzige, was mich dann doch etwas verunsichert sind diese Schilder, die regelmäßig neben der Straße auftauchen:
Diese sollen zwar den Bär vor schnellen Autos schützen und nicht den Mensch vor dem Bär. Aber es wird mir, bei dem Gedanken mitten in der Nacht (ohne Auto) auf einen ausgewachsenen Bären zu treffen, doch etwas mulmig.
Ich kann mich erinnern, dass man je nach Bärenart die Flucht ergreifen, oder stehen bleiben soll. Nur zu dumm, dass ich zum einen nicht mehr weiß welche Taktik bei welcher Sorte erfolgsversprechend ist, und zum anderen auch nicht, welcher Bär sich hier in der Gegend heimisch fühlt. Da es sich um ein Rennen handelt, entscheide ich mich intuitiv dafür im Fall der Fälle ein paar Watt mehr aufs Pedal zu bringen. 😉
Die nächsten Stunden passiert nicht viel. Ich spule Kilometer für Kilometer ab und komme irgendwann nach Einbruch der Dunkelheit auch zur zweiten Timestation in Minturno. Eigentlich wollte ich mir hier aus dem abgegebenen Turnbeutel auch noch ein Langarmtrikot schnappen. Doch die aktuellen Temperaturen führen mich zur Einschätzung, dass ich auch mit den mitgeführten Armlingen, Beinlingen und Windweste gut für die restliche Nacht gerüstet bin. Was ich bei meiner Prognose leider außer Acht lasse ist die Tatsache, dass ich mich momentan knapp über Meereshöhe befinde und im Verlauf der Nacht noch Anstiege bis auf knapp 1.300m folgen. In den kommenden Passabfahrten verfluche ich bibbernd meine Entscheidung. Der einzige Vorteil ist, dass ich mich so immer wieder auf den nächsten Anstieg freue…
Eine weitere Herausforderung der Nacht wird die Versorgungslage. Irgendwann sind meine beiden Trinkflaschen wieder aufgebraucht und ich halte die Augen nach Nachschub offen. Doch zum einen herrscht nächtliche Ausgangssperre und Shoppen ist somit keine Option, zum anderen sehe ich in den kommenden Ortschaften nirgends einen Brunnen. Anfangs bin ich noch entspannt, doch irgendwann fange ich sogar an die Deckel der Trinkflaschen abzuschrauben, um auch die letzten Tropfen Flüssigkeit herauszusaugen. Im Gegenzug den Gelkonsum hoch zu regeln ist aus mehreren Gründen keine gute Idee: begrenzte Stückzahl, Kohlenhydratüberdosis, falsches Konzentrationsgefälle im Magen (Osmotischer Druck) sind nur einige der Faktoren, die dagegensprechen. Und so mache ich drei Kreuze, als irgendwann doch endlich ein Brunnen am Wegesrand auftaucht. Eine der gefüllten Flaschen trinke ich gleich wieder halb leer, bevor es frisch beladen weitergeht.
Und auch die Schaltung scheint etwas dehydriert, da immer wieder die Kette auf der Kassette hin und her springt. Eigentlich lässt sich die SRAM eTap AXS superkomfortabel direkt während der Fahrt am Schalthebel feinjustieren. Aber jedes Mal nachdem ich nachjustiert habe, fangen kurz danach die automatischen Gangwechsel wieder von vorne an. Im Dunkel kann ich die Ursache auch bei einem kurzen Stopp nicht lokalisieren, aber da das Problem immer schlimmer wird, nehme ich mir für die Ursachenforschung doch nochmals länger Zeit und bringe dazu auch die eingepackte Stirnlampe zum Einsatz. Wie sich herausstellt eine gute Idee, denn das Problem wird dadurch verursacht, dass die Schraube, die das Schaltwerk mit dem Schaltauge verbindet, locker geworden ist. Also schnell die Schraube eine paar Umdrehungen weiter ins Gewinde gedreht und die Schaltung flutscht wieder wie am ersten Tag. Das bleibt auf der gesamten Strecke zum Glück die einzige technische Herausforderung. Auch das Schlauchsetup mit den Wolfpack Cotton Mänteln läuft trotz streckenweise extrem schlechtem Fahrbahnbelag ohne einen einzigen Platten vom Start bis ins Ziel.
Damit es in der Nacht nicht zu langweilig wird und die Müdigkeit einen packt, hat der Veranstalter aufgrund eines Erdrutsches noch kurzfristig eine Umfahrung als separaten GPS-Track fürs Navi verteilt. Um diese nicht zu verpassen, sollte man also den Kilometerstand gut im Blick behalten, um zum richtigen Zeitpunkt vom Originaltrack auf die Umfahrung zu wechseln. Dass man auch solche Dinge in der Unsupported-Kategorie selbst im Blick behalten muss, macht diese Kategorie zusätzlich zum autarken Equipment- und Verpflegungsmanagement für mich besonders reizvoll. Auch wenn ein Begleitfahrzeug bei einer Bärensichtung unbestreitbare Vorteile hat. 😉
Die schnellsten beiden Fahrer der Supported-Kategorie schließen in der Nacht bzw. im Morgengrauen zu mir auf und ziehen dann auch an mir vorbei. Als ich im ersten Moment in Blickweite den Anschluss halten möchte, merke ich vor allem in den Anstiegen mein zusätzliches Gewicht und lasse sie lieber fahren, um nicht zu überziehen. Außerdem weiß ich zumindest von Rainer Steinberger – dem späteren Sieger – dass er auf absolutem Topniveau unterwegs ist und das Rennen auch in der Vergangenheit in der Supported-Kategorie schon für sich entscheiden konnte.
Dolce – Das Rennen Phase 3 und Finish
So geht es in den Morgen. Das Wetter zeigt sich nochmals von seiner besten Seite und die ersten Sonnenstrahlen bringen neue Lebensgeister und auch paar Grad Celsius in die klamme Muskulatur.
So nutze ich den kurzen Stopp an der dritten und letzten Timestation auch, um eine neue Schicht Sonnencreme aufzutragen und die Beinlinge wieder in der Apidura Saddle Pack zu verstauen. Ab hier sind es jetzt „nur“ noch stark 200km bis ins Ziel, und ich habe meinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten in der Zwischenzeit auf 2-3h weiter ausgebaut. Auf der einen Seite ein beruhigendes Gefühl, da damit sogar genug Zeit bleibt, um eine potenziell auftretende größere Panne zu kompensieren. Auf der anderen Seite aber schwierig für die Motivation, da ein veritabler Vorsprung natürlich dazu verleitet etwas den Zug von der Kette zu nehmen. Ein paar Kilometer nach der Timestation kommt passenderweise eine der längsten Abfahrten des Rennens, die einem mit mehr als 1.000 Höhenmetern bergab sowieso Zeit zur Erholung gibt. Motivierend ist auch, dass in der Abfahrt wieder ein Medienfahrzeug des Veranstalters auftaucht und eine schöne Sequenz von mir aufnimmt. Da kommt man sich als Hobbysportler gleich vor wie ein waschechter Vollprofi und es fällt leichter wieder etwas mehr Gummi zu geben. 🙂
Damit es am Ende nicht zu entspannt wird, hat der Veranstalter aber noch zwei längere Anstiege vor die Abfahrt ans Meer gepackt. Und vor allem der vorletzte Anstieg bereitet einen schon einmal hochprozentig auf den Schampus im Ziel vor… Aber irgendwann sind auch diese letzten Prüfungen geschafft. In der zweiten Hälfte des letzten Anstiegs realisiere ich auch, dass eine Chance besteht das Rennen unter 30 Stunden zu finishen, wenn ich wieder voll auf Racemodus schalte. Ich hatte zwar in der Rennvorbereitung mit einer Sub-30h Zeit geliebäugelt, aber an der dritten Timestation aufgrund sinkender Durchschnittsgeschwindigkeit dieses Ziel ad acta gelegt. Zudem war die Strecke durch die Umleitung und den ein oder anderen unfreiwilligen Umweg aufgrund verpasster Abzweigungen auch von ursprünglich 775 avisierten Kilometern auf über 790 Kilometer angewachsen.
Jetzt rückt dieses Ziel wieder in greifbare Nähe und ich bereite mich darauf vor, vor allem auf den letzten 30km am Meer entlang zurück nach Silvi, die Position auf den Aerobars nicht mehr zu verlassen. Da es davor von 1.299m zum Meeresspiegel hinab nochmals richtig lange bergab geht, bleibt für die mentale Vorbereitung auch genug Zeit. Kurz wird es in der Abfahrt nochmals hektisch, als mein Navi ausgerechnet kurz vor einem Kreisverkehr mit mehreren Ausfahrten abstürzt. Ein Problem, dass bei Aufzeichnungen mit mehr als 600km nicht das erste Mal bei mir vorkommt. Da scheinen die Wahoo Produkttests die typischen Anforderungen im Ultracycling offensichtlich nicht abzudecken 😉 Also kurzer Zwangsstopp, um meine Komoot-Backuplösung auf dem Handy zu aktivieren. So fehlen in meiner digitalen Aufzeichnung des RAI ca. 20 Minuten diverse Werte wie Herzfrequenz, Trittfrequenz und Leistung. Aber es gibt sicher schlimmeres. Mit etwas Gefrickel kann ich am Ende die Aufzeichnung trotzdem wieder zu einer Fahrt zusammensetzen. Denn wie wir alle wissen: „If it‘s not on Strava it didn’t happen ;-).“:
An der Küste angekommen zünde ich den Endspurt und es geht beflügelt vom näher rückenden Ziel nochmal richtig zur Sache. Der ein oder andere Italiener auf Rennradausfahrt wundert sich sicher, warum ein voll bepacktes Rennrad im Bikepackingsetup full speed ahead an ihm vorbeikachelt.
Am Ortsschild von Silvi realisiere ich so richtig, dass es gleich geschafft ist, und eine veritable Gänsehaut überzieht trotz der mediterranen Temperaturen meinen Körper. In Summe hätte es nicht besser laufen können. Platz 1 bei den Unsupported-Startern und eine Traumzeit wird im Ziel mit einem großartigen Empfang gekrönt. Die Crew des Veranstalters empfängt jeden Finisher mit Moderation, Applaus und einer würdigen Zielbühne. Ich bin überglücklich im Ziel zu sein und dem Veranstalter unglaublich dankbar, dass sie das Rennen trotz aller Widrigkeiten der Pandemie durchgeführt haben. Und damit allen Athleten nach langer Abstinenz wieder eine Bühne und Motivation für ihren Sport bieten.
Die Zieleinfahrt und ein kurzes Interview gibt es auch wieder im Video des RAI Mediateams:
Ich freue mich, den besonderen Moment im Ziel auch mit meinem Vater teilen zu können, der meinen Rennfortschritt verfolgt hat und rechtzeitig zu meinem Zieleinlauf wieder zur Stelle ist. Nachdem meine Rennmaschine im Auto verstaut ist, geht es erst einmal zum nahegelegenen Pizzastand und im Anschluss ins Eiscafé, um die Regeneration professionell mit italienischen Spezialitäten einzuläuten.
Im Hotel angekommen wird das Auffüllen der Energiespeicher nach einer kurzen Dusche dann gleich beim Abendessen fortgesetzt. That’s why we ride. 😉
Ich lasse beim Abendessen das Rennen gemeinsam mit meinem Vater Revue passieren. Besonders erleichtert bin ich, dass sowohl meine Zerrung als auch die Brandblasen an den Füßen auf der langen Distanz keine ernst zu nehmenden Probleme bereitet haben. Nur Schmerzen an der Außenseite des Vorfußes, die ich sonst nicht habe, lassen vermuten, dass ich unbewusst versucht habe die Ballen etwas zu entlasten. Speziellen Dank an dieser Stelle auch nochmals an meinen Vater, der sich vor allem auf der Heimfahrt am Folgetag als riesige Unterstützung erweist und weite Teile der Fahrt am Steuer bestreitet. Vielen Dank auch an alle, die mich über die sozialen Kanäle aus der Ferne angefeuert haben – ihr seid spitze! Und zu guter Letzt natürlich auch ein besonderes Dankeschön an meine Frau und meine zwei Jungs, die es dem Papa erlaubt haben, den ersten „Urlaub“ nach langem Lockdown ohne sie anzutreten. Bevor wir uns am Sonntag um die Mittagszeit allerdings auf den Heimweg machen, findet noch die offizielle Siegerehrung statt. Dass diese stattfinden kann, freut mich besonders, da hier die Gelegenheit besteht sich mit den anderen Finishern des Rennens auszutauschen und gemeinsam das Erreichte zu feiern.
Nach dem Rennen ist bekanntlich vor dem Rennen. Und so kreisen nach einiger Zeit der Erholung das Training und die Gedanken im Sport schon wieder um das nächste Event, bei dem es mich wieder nach Italien ziehen wird. Beim Italy Divide geht es Anfang Juli mit dem MTB von Süd (Pompei) nach Nord (Nördlicher Gardasee) auf etwas rauerem Terrain wieder richtig zur Sache. Ich freue mich, dass ich auch dabei wieder auf Equipment meiner Unterstützer zählen kann. Danke an Witttraining, Orbea, Sponser, Wolfpack Tires, Apidura, Power2Max, Royal Bike Wear und Kask Helmets!