Nach der Pannenserie bei Etappe 4 und dem anschließenden Reparaturmarathon war ich zuversichtlich, dass am Rad alles wieder in Ordnung ist und bin voller Elan in die fünfte Etappe gestartet, die über ultraheiße ~90km und ~2.200hm führte und wieder viele fahrtechnische Leckerbissen zu bieten hatte.
Doch bereits am ersten Berg auf einem sehr groben Erdweg fing die Kette an zwischen den Gängen zu springen und ich konnte während der Fahrt nicht lokalisieren, woher das Problem kommt. Außerdem war der Kettenlauf ungewöhnlich laut. Egal…full speed ahead und ab in die erste schnelle Abfahrt des Tages, die relativ schnell von einem groben Schotterweg in einen Endurotrail überging.
Eine kurze Unachtsamkeit und es war passiert… mein Hinterreifen war auf einer scharfkantigen Steinplatte durchgeschlagen und der Druck im Reifen war dahin. Einige Pumpversuche später wurde mir klar, dass die Dichtmilch im Tubelessreifen den Defekt am Felgenhorn nicht würde abdichten können und ich musste einen Schlauch einziehen. Bei der Montage des Hinterrades im Rahmen zeigte sich das Schaltwerk weiter widerspenstig, aber es war für mich immer noch nicht erkennbar, was das eigentliche Problem war. So zog sich die Reparatur deutlich länger hin als gewöhnlich und mit etlichen Minuten Rückstand habe ich meinen ganzen Frust in die Aufholjagd kanalisiert, bei der ich mich aus dem hinteren Drittel des Feldes wieder in die vorderen Ränge vorarbeiten musste.
Auf einem ruhigeren Teilstück habe ich dann endlich realisiert, dass die Geräusche und das schlechte Schaltverhalten daher rühren, dass die Kette nicht auf dem unteren Schaltröllchen lief, sondern zwischen Schaltwerkskäfig und Schaltrolle. Das Problem ließ sich bei einem kurzen Stopp und mit wenigen Handgriffen beheben. Nur leider nicht dauerhaft. Nach jeder rumpligen Passage (und davon gab es in der Etappe sehr viele) musste wieder Hand angelegt werden. Umso glücklicher war ich, als ich auf dem letzten langen Anstieg des Tages alle direkten Konkurrenten um meinen achten Gesamtrang wieder einholen konnte und schlussendlich auch die Etappe auf Platz 8 beenden konnte. Bei Marcus lief es zum Glück ohne technische Probleme und er konnte mit einem super dritten Platz in der Masterswertung aufs Podium fahren.
Das Camp war an diesem Tag auf dem Kricketfeld der Indischen IIT Eliteuniversität sehr schön gelegen und wir hatten nach einigen Tagen das erste Mal wieder „normale“ Toiletten und Duschen und die Siegerehrung fand in einem Vorlesungssaal statt 🙂
Im Ziel angekommen wurde dann das Schaltwerk einer genaueren Untersuchung unterzogen und festgestellt, dass bei der Aktion vom Vortag wohl doch mehr passiert war und eine Seite des Schaltwerkskäfigs komplett durchgebrochen war.
Zum Glück ist Marco von www.radlrasti.de wieder eingesprungen und hat mir ein gebrauchtes X9 Schaltwerk montiert. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich den defekten Mantel getauscht und wieder auf tubeless zurück gebaut, so dass technisch wirklich wieder alles im Lot war.
Etappe 6
Über Etappe 6 gibt es nicht viel zu sagen. Nach der extrem anstrengenden Etappe vom Vortag war es eine Wohltat, dass die 56km und ~1.500hm zu großen Teilen auf relativ gutem Asphalt zu absolvieren waren, so dass ich mit einem guten 20er Schnitt auch relativ früh im Ziel war. Landschaftlich war es mit super Ausblicken ein echtes Highlight. Das Rad lief zur Abwechslung wie eine eins uns hat mich zuverlässig und wie gewohnt auf Platz 8 im Ziel abgeliefert. Auch Marcus konnte an seine gute Leistung vom Vortag anknüpfen und bei den Masters auf Platz 4 finishen.
Das Camp ist heute wieder wunderschön an einem Fluss mit Fischzuchtbecken gelegen, so dass wir uns bereits auf frischen Fisch beim Abendessen freuen 🙂 Martin und ich haben nach der Erstversorgung im Ziel (Essen, Wäsche waschen, Fahrrad reinigen/warten, Duschen, Massieren lassen), auch noch einen Spaziergang unternommen und die Gegend erkundet. Martin war heute auch sehr früh im Ziel, da die Besuche der Schulen an der Strecke aufgrund eines lokalen Feiertages ausgefallen sind.
Der Veranstalter gibt wirklich immer alles, damit es einem in den Camps an nichts fehlt. Auf dem Bild kann man zum Beispiel im Hintergrund die kleinen grünen Toilettenzelte, das gelbe Waschzelt und im Vordergrund die Dampfstrahler zur Reinigung der Fahrräder sehen:
Heute Abend werden wir auf jeden Fall früh ins Bett gehen, da morgen mit über 90km wieder eine sehr lange und anstrengende Etappe auf dem Programm steht bei der wir natürlich wieder alles geben 🙂 Und bei Martin stehen im Rahmen von „Mission Smile“ wieder einige Schulbesuche an.
Der Tag heute fing beim www.mtbhimalaya.com mit bestem Wetter und einem leckeren Indischen Frühstück mit Tschaitee wieder sehr vielversprechend an. Gut erholt vom gestrigen Ruhetag sind alle Teilnehmer mit Vollgas in den ersten Anstieg der heutigen Etappe gestartet, die mit ca. 80km und 2.000 Höhenmetern zu den eher einfacheren des Events gehört.
An die Höhe haben sich Marcus und ich in der Zwischenzeit auch ganz gut gewöhnt, so dass uns auch der Start auf über 2.200 Metern und der direkt folgende längere Anstieg nichts mehr anhaben konnten.
In der ersten längeren Abfahrt begann für mich aber leider eine Pannenserie, die mich heute noch einiges an Arbeit gekostet hat…
Auf einem rumpligen Karrenweg hat mich unvermittelt etwas am Bein getroffen. Ein kurzer Blick nach unten und es war klar, dass sich gerade meine Minipumpe verabschiedet hatte. Also schnell angehalten, den Berg wieder ein Stück nach oben gerannt und das gute Stück ins Trikot verfrachtet. Der Halter, mit dem sie unter dem Flaschenhalter am Rahmen befestigt war, hat wohl den letzten Tagen gröbstem Himalayagelände Tribut zollen müssen und ist abgebrochen. Wieder beim Fahrrad angekommen musste ich leider feststellen, dass sich auch der Verschluss der Satteltasche geöffnet hatte und Multitool, Ersatzschlauch und Reifenheber das Weite gesucht hatten – wiederauffinden leider zwecklos. Sich jetzt groß ärgern hätte sowieso nichts gebracht. Also schnell wieder aufs Rad und weiter ging der heiße Ritt.
Einen weiteren Anstieg und eine schnelle Abfahrt später hatte ich mich dann wieder auf einen sehr guten 7. Platz vorgearbeitet und dachte eigentlich, dass es jetzt vollends gut ins Ziel läuft. Aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Details – besser gesagt im Schaltauge… Dieses gab bei einem völlig unspektakulären Schaltvorgang kurz nach der Durchquerung einer Fuhrt plötzlich nach und das Schaltwerk hing nur noch an Kette und Schaltzug unmotiviert vom Rad herunter und wollte seiner eigentlichen Bestimmung nicht mehr nachkommen.
Da sich mein Multitool ja schon auf der ersten Abfahrt verabschiedet hatte, stand ich der Misere ziemlich hilflos gegenüber. Mit einem funktionierenden Kettennieter hätte ich zumindest die Kette kürzen und das Rad zum Singlespeed umfunktionieren können, aber so war nichts mehr zu machen. Als auch die nächsten 3 Fahrer, die mich am Ort des Malheurs überholten, kein Kettenwerkzeug dabei hatten, habe ich schließlich mit Kabelbindern (die zum Glück noch in der Satteltasche zu finden waren) das Fiasko soweit am Rahmen befestigen können, dass ich zumindest weiterrollen konnte.
Die letzten 15 Kilometer ins Ziel wurden damit zur echten Zerreißprobe für meine Nerven und meine Waden. Wenn es bergauf ging war laufen bzw. rennen angesagt und auf der Ebene wurde das Rad zum Tretroller. Ein Glück ging es ca. ein Drittel der verbleibenden Kilometer auch bergab, so dass ich den Zeitverlust schlussendlich in Grenzen halten konnte und auf Platz 11 bei den Herren ins Ziel gekommen bin.
Im Ziel angekommen fing der Stress dann nochmal so richtig an, da die innenverlegte Schalthülle im Eifer des Gefechts so beschädigt wurde, dass diese erneuert werden musste. Da hierfür auch Kurbeln und Tretlager aus und wieder eingebaut werden mussten hat dies auch nochmal sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Vielen Dank an dieser Stelle auch ans Team von www.radlrasti.de, die beim Rennen die Werkstatt betreuen und mich und meinen Vater bei der Reparatur tatkräftig unterstützt haben! Bei Einbruch der Dunkelheit war dann alles wieder in Ordnung gebracht und der morgigen Etappe steht nichts mehr im Wege.
Der Geländewagen, in dem mein Vater heute wieder vier Schulen an der Strecke besucht hat, hat die heutige Etappe zu großen Teilen auf der Rennstrecke bezwungen. Eine echte Belastungsprobe für Mensch und Material, die er aber wieder mit Bravour bestanden hat!
Die zweite Etappe des www.mtbhimalaya.com war ganz nach meinem Geschmack. Es ging deutlich mehr bergab als bergauf 🙂 Und der Veranstalter hat bei den Abfahrten wieder ein wahres Trailfeuerwerk gezündet.
Am Ende sprang Platz 8 für mich heraus und Marcus konnte seinen 4. Platz in der Masterwertung verteidigen. An einer Stelle ging es 2000 Höhenmeter am Stück Nonstop bergab. Davon sicher auch 10km auf Singletrails vom allerfeinsten. Das Event kann ich jedem, der gerne richtig Mountainbike fährt und die Nächte auch im Zelt übersteht nur wärmstens ans Herz legen.
Das Lager war dieses Mal hinter einer Schule an einem schönen Bergbach gelegen, den wir im Ziel angekommen dann auch gleich zum „Duschen“ verwendet haben.
Die dritte Etappe war mit 76,5km zwar nicht länger als die vorhergehenden – mit ca. 3000 Höhenmetern aber die Königsetappe bei der auch der 3.100 Höhenmeter hohe Jalori Pass bezwungen werden musste. Ich konnte mich wieder um einen Platz steigern und war mit einem Finish auf Platz 7 super zufrieden. Bei Marcus hat sich leider seine alte Knieverletzung bemerkbar gemacht und er musste einige Plätze einbüßen.
Die Kombination aus vielen Höhenmetern, steilen Auffahrten und anspruchsvollen Trails im mittleren Teil des Rennens hat einigen Fahrern schwer zu schaffen gemacht. So dass einige erst nach Anbruch der Dunkelheit das Camp erreichten. Zu der Zeit waren Marcus und ich zum Glück schon geduscht, hatten gegessen, unsere Räder gewartet und unsere Radklamotten gewaschen. Langeweile kommt bei einem Etappenrennen ja nie wirklich auf. Da der Etappenort auf über 2200 Höhenmetern lag wurde es am Abend dann ziemlich kühl im Camp. In der Nacht hat die Temperatur auf Werte knapp über dem Gefrierpunkt abgekühlt.
Da wir am Morgen des 4. Tages dank des anstehenden Ruhetages aber ausschlafen konnten, war es beim Frühstück schon wieder angenehm warm.
Am Ruhetag haben sich Marcus und ich meinem Vater angeschlossen und sind auf „Mission Smile“ gegangen. D.h. wir haben die Schule am Ort besucht und es wurden Hefte mit Infomaterial zu Umweltschutz, Hygiene, Mülltrennung und Radsport verteilt. Vorher sind die Schüler der Schule mit uns im Tross durch den Ort marschiert und haben in Sprechchören die Bewohner dafür sensibilisiert verantwortungsvoll mit ihrem Müll umzugehen und diesen nicht achtlos in die wunderschöne Landschaft des Himalaya zu entsorgen – quasi eine Werbeveranstaltung für die schwäbische Kehrwoche 😉
Im Anschluss daran waren im Hof der Schule noch Ansprachen des Veranstalters und die Schüler haben Tänze aufgeführt.
Die restliche Zeit haben wir uns im Camp unter anderem mit Schachspielen und einem Auftritt einer örtlichen Musik-/Tanzgruppe vertrieben.
Nach diesem sehr erholsamen und abwechslungsreichen Tag kann es morgen wieder Vollgas in die 4. Etappe gehen 🙂
Gestern ist das www.mtbhimalaya.com mit einem kurzen aber knackigen Prolog durch die Innenstadt von Shimla gestartet. Gefahren wurde immer zu zweit im Duell auf dem kurvigen und hügeligen Kurs. Da es am Nachmittag leider geregnet hat, war der Kurs, der auch über etliche längere Treppenabschnitte führte, sehr rutschig, so dass Marcus und ich nur mit angezogener Handbremse durch die Innenstadt geflitzt sind, um kein Risiko einzugehen. Vor allem da der Prolog für das Gesamtergebnis irrelevant war. Eine Gaudi war diese Art von Etappe aber auf jeden Fall 🙂
Heute Morgen bin ich dann standesgemäß mit Indischem Frühstück in den Tag gestartet. Mal was anderes als Rennvorbereitung – bisher hat mein Magen es aber anstandslos mitgemacht.
Indisches Frühstück
Danach sind Marcus und ich dann gemütlich zum Start gerollt.
Mein Vater hat den Tag mit ein paar anderen im Geländewagen auf sozialer Mission verbracht. Der Veranstalter hat ein Programm „Mission Smile“ ins Leben gerufen. Dabei werden Dorfschulen an der Strecke besucht und den Kindern Vorträge gehalten und Bücher und Hefte verteilt. Der Kontakt mit den Lehrern und Schülern hat Martin sehr gut gefallen, so dass er sich morgen gleich wieder dieser Gruppe anschließen wird.
Die Strecke der ersten Etappe sah auf den ersten Blick eigentlich relativ harmlos aus, da „nur“ knapp 70km und 1680 Höhenmeter auf dem Plan standen:
Höhenprofil Tag 1
Eines wurde mir aber schon auf den ersten paar Metern bergab klar…mit einem MTB Marathon in Deutschland haben die Trails hier nicht viel gemein. Da bei weniger als 100 Startern auch auf schmalen Pfaden keine größeren Staus zu befürchten sind, ließ uns der Veranstalter über schmalste Trails und technische/verblockte Abfahrten gen Tal rauschen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich bergab nicht zimperlich bin. Aber hier habe selbst ich das ein oder andere Mal bei großen Absätzen oder total verblockten Passagen das Rad getragen statt zu fahren. Mountainbiking at its best!
Verschnaufpause auf entspanntem Terrain
Nachdem ich auf den Bergabpassagen einige Plätze gut machen konnte und zwischenzeitlich um Platz 5-7 in der Gesamtwertung unterwegs war, haben mich auf dem letzten 15km langen Anstieg ins Ziel noch ein paar Bergspezialisten überholt, so dass im Ziel dann Platz 9 zu Buche stand. Ein Ergebnis, mit dem ich in Anbetracht der starken Konkurrenz super zufrieden bin und auf das ich in den nächsten Tagen aufbauen kann. Was sowohl mir als auch Marcus ganz schön zu schaffen gemacht hat war die Höhe. Der Puls ist bei gleicher Leistung sicher 10-20 Schläge höher als zu Hause im Flachland.
Marcus hat es deshalb auch etwas ruhiger angehen lassen und ist mit etwas Rückstand auf mich ins Ziel gekommen. In der Masterwertung aber trotzdem noch mit der Option die nächsten Tage noch um Platzierungen zu fighten 🙂
Im Ziel angekommen war die Zeltstadt bereits aufgebaut und es gab wieder leckeres Indisches Essen, um die leeren Speicher wieder aufzufüllen.
Zeltstadt
Den Abend haben wir dann mit einem zweiten Gang beim Essen gemütlich am Lagerfeuer und bei der Siegerehrung ausklingen lassen. So kann es unser Indienabenteuer gerne weitergehen 🙂
Das Tapering läuft, in dem die letzten kleinen Trainingseinheiten dafür sorgen, dass die Fitness erhalten und der Körper trotzdem möglichst erholt an den Start gehen kann. Denn in wenigen Tagen ist es soweit und mein zweites großes Saisonhighlight steht mit dem Hero MTB Himalaya 2017 vor der Tür http://www.mtbhimalaya.com.
Doch das Hero MTB Himalaya ist viel mehr als ein MTB Etappenrennen für mich. Es ist ein Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade im Norden Indiens, bei dem Bikefans aus Indien und der ganzen Welt nicht nur um Platzierungen kämpfen, sondern auch eine intensive gemeinsame Zeit beim gemeinsamen Leben in den Camps am jeweiligen Ziel der 8 Etappen verbringen.
Ganz besonders freue ich mich darauf, dass mich auch mein Vater begleitet und von Etappenort zu Etappenort mitreist. Im Ziel angekommen, werden wir den Urlaub noch mit einer gemeinsamen mehrtägige Wandererung zum heiligen See Brighu (auf 4.300m Höhe) und zu guter letzt einem Besuch des Taj Mahals abrunden. Diesen Teil hat uns Sarah von http://www.chalo-reisen.de perfekt geplant. Zeit/Muße und Internetverbindung vorausgesetzt, werde ich hier im Blog ein kleines Tagebuch über unsere Erlebnisse schreiben.
Am Dienstag geht der Flieger und das Abenteuer nimmt seinen Lauf – die Vorfreude wächst 🙂
Ein Bericht zum Race Across Germany aus Sicht meiner Begleitcrew, die auch alle zum ersten Mal an einem Ultra Cycling Event teilgenommen haben, und deren Einsatz ich gar nicht hoch genug würdigen kann:
Andreas:
Wir hatten ja keine Ahnung auf was wir uns da eingelassen haben. Blauäugig wie wir waren dachten wir das werden zwei ziemlich langweilige Tage die wir da hinter Jochen her rollen. Vor allem Uta unsere Physiotherapeutin hatte sich auf viel Langeweile eingestellt, schließlich muss Jochen während dem Rennen sicher nur 2-4 Mal massiert werden. Aber es kam alles anders…
Der Morgen von Jochens Start verlief noch recht ruhig – wir hatten 30 Minuten am Startplatz um Jochen vorzubereiten – an unsere Vorbereitung hat dabei niemand gedacht. Der erste Stress für uns begann also direkt nach dem Startschuss – Jochen war längst hinter der ersten Kurve verschwunden und keiner wusste wie man das GPS dazu bringt den Streckenverlauf anzuzeigen oder darauf zu navigieren. Sämtliche Navigationsanweisungen waren ständig nur: “Macht einen U-Turn und fahrt zurück (zum Startpunkt?)”. Geistesgegenwärtig haben wir das Ersatz-Fahrrad-GPS angeworfen und waren von dem Zeitpunkt an wieder sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Nur als nach 15 Minuten immer noch keine Spur von Jochen zu sehen war kamen wieder Zweifel – er kann doch nicht soooo schnell sein, oder doch? Er war so schnell…
Von da an verging die Zeit wie im Flug, Jochen hat stündlich etwas zu essen und zu trinken bekommen – je nach Verkehrslage und Straßenverlauf hat sich die Übergabe durchs Beifahrerfenster während der Fahrt auch mal über 10 Minuten hingezogen. Unserem Zeitgefühl konnten wir dabei nicht trauen – häufig war die Reaktion eher: “Schon wieder?” Uta hat neben der Fahrstilberatung und Optimierung die Dokumentation der zugeführten Kalorien, Pausen und Zwischenzeiten übernommen.
Das Laden der Geräte war definitiv eine Herausforderung. Im Nachhinein hätten wir uns farbkodierte Kabel (nach Steckertyp) gewünscht und eine Box für die zu ladenden Geräte. Der komplette Fußraum zwischen Fahrer und Beifahrersitz lag voll mit Geräten und es war nie klar ob gerade ein passendes Kabel frei ist oder der Ladevorgang eventuell unterbrochen wurde da das Kabel rausgerutscht ist. Immerhin war Jochen am zweiten Tag geistesgegenwärtig genug uns mittags daran zu erinnern, dass seine Lampe für die Nacht noch geladen werden muss – wir hätten den Lampenakku sonst vergessen.
Ein persönliches Low-Light war definitiv als ich übermüdet in der zweiten Nacht am Steuer des Wohnwagens hinter Jochen den Berg mit etwa 60 km/h hinunterfuhr und realisierte: Wenn er jetzt stürzt habe ich keine Chance rechtzeitig zu bremsen – ich würde ihn überfahren. Und Matze der gerade hinten im Wohnwagen in der Küche neue Fahrradflaschen füllt wird quer durch den Wohnwagen geschleudert – und die im hinteren Bett schlafende Uta bekommt dabei auch mehr als ein paar blaue Flecke ab. Was tun? Mehr Abstand halten? Mehr Abstand halten bedeutet aber auch, dass Jochen nicht mehr vom Fernlicht des Wohnwagens profitieren könnte und dementsprechend den Zustand der Straße eventuell nicht richtig einschätzen kann.
Ich hatte es mir zum Ziel gemacht Jochens Facebook Profil regelmäßig zu aktualisieren, was nicht immer so einfach war, da wir größtenteils Abseits großer Straßen und Städte unterwegs waren und wir häufig nur das mobile Steinzeit Internet (EDGE) nutzen konnten. Das Feedback seiner Freunde auf die Beiträge hat uns im Auto aber die Zeit vertrieben und Jochen definitiv motiviert – dank Sprechfunk haben wir ihn immer sofort über die neuesten Kommentare informieren können. Man war plötzlich nicht mehr alleine unterwegs, sondern alle seine Freunde waren bei uns. Dank Konferenzschaltung haben wir auch den einen oder anderen direkt telefonisch mit Jochen verbunden.
Die Verpflegung im Begleitfahrzeug: Wir hatten ja leider kein Begleitfahrzeug welches uns regelmäßig mit Essen versorgt hat, daher war ursprünglich der Plan, dass wir mit dem Wohnmobil irgendwo anhalten und uns etwas zu essen kochen. Wir haben das am ersten Tag probiert – ein schnelles Essen: lauwarme Maultaschen mit Ei. Wir haben über eine Stunde benötigt um Jochen wieder einzuholen – das heißt wir haben Jochen knappe 2 Stunden alleine gelassen – eine schlechte Situation für Jochen, da während der Zeit auch noch das Wetter umgeschlagen ist und er eigentlich eine Regenjacke benötigt hätte. Am zweiten Tag gab es morgens ein kurzes Müsli und ein schnell geschmiertes Brötchen – nachmittags haben wir irgendwann realisiert, dass wir ja eigentlich etwas essen sollten – ein weiteres Brötchen und ein paar Kekse waren dann alles für den Tag. Kaffee gab es auch keinen mehr, da Wasser so lange braucht zum Kochen. Beheizbare Kaffee-Thermoskannen wären eine super Idee gewesen.
Das Thema Schlaf: Welcher Schlaf? Wenn ich eins gelernt habe am Wochenende dann wie effektiv 15 Minuten Schlaf sein können – auch wenn man selber der Meinung ist man hat keine Sekunde geschlafen. Da wir jederzeit Fahrer und Beifahrer benötigt haben konnte immer nur einer Schlafen – rein rechnerisch standen also jedem knappe 3 Stunden Schlaf pro Nacht zu – und dies in einem fahrenden Wohnmobil. Das Einschlafen war eine echte Herausforderung, mein Gleichgewichtssinn hat ständig gemeldet: “Du fällst nach links, jetzt nach rechts, ne doch links…” und das Kopfkino hat sich überlegt was wohl bei einem Unfall mit mir passiert – nach zwei Stunden bin ich frustriert wieder aufgestanden – gefühlt ohne tatsächlich geschlafen zu haben. In der zweiten Nacht habe ich mich an die Wohnmobilwand gelehnt und das fallende Gefühl wurde besser, aber auch diesmal bin ich von selber wieder aufgewacht – lange bevor mein eigentliches Schlafkontingent erfüllt war.
Was für ein tolles Team wir waren und wie gut doch alles funktioniert hat, habe ich erst im Ziel realisiert als der Veranstalter mich ausgefragt hat wie die Stimmung von Jochen während der Fahrt war und ob es Zoff gab. Er erzählte mir das deswegen schon Teilnehmer abgebrochen haben oder Begleitfahrzeuge ihren Dienst eingestellt haben und der Fahrer aufgeben musste. Wir hatten ungelogen kein böses Wort während der ganzen Fahrt.
Ergänzung Matthias:
Als Jochen das erste Mal von seiner Idee berichtet hat, das RAG mitzufahren, war mir klar dass ich ihn dabei unterstützen muss. Dass es so ein stressiges langes Wochenende wird war mir nicht klar! Ich hatte sogar eine Zeitung im Gepäck um auftretende Langeweile zu bekämpfen – im Nachhinein eine wirklich lächerliche Annahme.
Wir drei im Begleitfahrzeug hatten wirklich immer gute Laune und haben uns gut ergänzt. Andy hat mit seinen Bildern und Facebook Posts einen wichtigen Beitrag zu Jochens Erfolg geleistet. Es hat mich regelmäßig überwältigt wie viel Anteilnahme und Support von der Facebook Gemeinde kam!
Mit Uta gab es unglaubliche Unterhaltungen und je müder wir wurden desto lustiger wurde es. Ihr hat es Jochen zu verdanken, dass er es so lange so gut auf dem Rad ausgehalten hat.
Jochen war ein guter Fahrer, ich habe mir im Vorfeld schon oft überlegt wie es sein wird wenn es nicht läuft, aber es lief gut und Jochen war zu jeder Zeit bereit seine Flüssignahrung aufzunehmen und Utas Anweisungen zu befolgen.
Nach der ersten längeren Pause musste ich Jochen mehrmals erklären, dass er nicht letzter ist, er war fest der Meinung während der Pause von allen überholt worden zu sein und der langsamste zu sein…irgendwann hat er es dann endlich eingesehen, dass er gut dabei ist und die anderen auch mal eine Pause machen, er will halt immer recht haben 😉
Am zweiten Tag habe ich Jochen ein paar Kilometer auf meinem Rad begleitet, wie gerne hätte ich ihm bei dem unglaublichen Gegen- und Seitenwind Windschatten gegeben, aber das war ja nicht erlaubt! Es hat mich fast zerrissen, ich hätte ihm so gerne mehr geholfen!
Das absolute Low-light waren manche Autofahrer die uns trotz Kennzeichnung auf dem Wohnmobil schimpfend und hupend überholt haben. Manche haben so leichtsinnig und unverschämt überholt, dass wir Jochen die letzten 20h nicht mehr vom Hinterrad weichen wollten. So konnten wir wenigstens verhindern, dass ihn jemand in den Graben fährt.
Die letzten Kilometer waren eine Qual für Jochen und es hat auch uns gequält das anzusehen, aber wir wollten alle nach Garmisch! Die Einfahrt dort war überwältigend, wir standen alle voll unter Strom und es war toll dass Jochen es innerhalb seiner Wunschzeit geschafft hat!
Zu sehen wie schlecht es ihm nach dem Zieleinlauf ging, war nicht schön, aber nach ein paar Stunden Schlaf sah er schon wieder besser aus.
Wir haben alle viel Zeit und Kraft in dieses Rennen investiert, Montags hat es sich so angefühlt, als hätte ich all meine Energie und Kraft an Jochen abgegeben – ich war total erledigt, aber trotzdem glücklich Jochen bei diesem Wahnsinn gut ins Ziel gebracht zu haben.
Race Across Germany – 1.100km – 7.500hm – 47h35min Einzelzeitfahren von Flensburg nach Garmisch
Bei meinem ersten Ultra Cycling Abenteuer wurde ich unterstützt durch „Bosch – My Insurance“ (www.bosch-my-insurance.de). Einen Bericht, den ich für das Bosch Intranet geschrieben habe, möchte ich auch gerne mit euch teilen, die mich über Facebook mit Durchhalteparolen unterstützt haben. Da die Mischung von Bildern und Text sich in Facebook Postings schwierig gestaltet ist dies auch mein erster Versuch mit WordPress 😉
Am 30.06. nach all der Vorbereitung war es dann endlich soweit und mein Team und ich standen gemeinsam mit 30 weiteren Teilnehmern an der Startrampe in Flensburg. Die Kurzzusammenfassung: es war verdammt hart, das Team ist alles, Mission accomplished.
Startrampe RAG 2017
Team Bosch My Insurance am Start
Die Details in fünf Akten hier im ausführlichen Bericht:
Die Challenge…
bestand darin die 1.100km als Einzelzeitfahren zu meistern. D.h. Windschattenfahren bei anderen Teilnehmern oder fremden Radfahrern war nicht gestattet – jeder Radler war mit seinem Begleitteam auf sich allein gestellt. Da es keine Einteilung in Etappen gab, konnte jeder Teilnehmer selbst entscheiden, ob und wie er seine Pausentaktik wählt. Da es meine erste Teilnahme an einem Ultra Cycling Rennen war und somit keine Erfahrungswerte zur Länge benötigter Schlafpausen und sonstiger Stopps vorhanden war, wurde im Vorfeld ein Plan auf Basis meiner Wunschzeit (48 Stunden) und Infos aus Erfahrungsberichten von Teilnehmern anderer Langstreckenevents erstellt. Konkret war meine Idee 5 längere Pausen (30-45min) für Massagen, Powernaps, Wartungsarbeiten am Rad und Kleidungswechsel zu nutzen, aber auch flexibel zu reagieren, wenn es die Situation erfordern würde.
Bosch Express
Und das tat sie…das Wetter war bereits zum Start von Dauerregen geprägt. Und dieser Dauerregen hielt auch die ersten ca. 28 Stunden mit nur kurzen Unterbrechungen an.
Dauerregen
So wurde die erste Pause deutlich nach hinten verlegt, da wir immer in der (unerfüllten) Hoffnung weiterfuhren, dass es bald zu regnen aufhören würde und ich nach der Pause mit frischer, trockener Kleidung aufs Rad steigen könnte. Schlussendlich wurde vor Einbruch der Dunkelheit dann doch eine längere Pause mit Massage, Fahrradwartung, Lichtmontage und Kleidungswechsel eingelegt, obwohl die trockenen Sachen bereits wenige Kilometer nach der Pause wieder durchnässt sein sollten. Die Stimmung im Team und meine Motivation waren bis zur Pause trotzdem gut, da wir außer einem platten Vorderreifen und leichten Scheuerstellen in den Kniekehlen bisher keine Probleme hatten und auch sehr gut im gesteckten Zeitplan lagen.
Nachtfahrt
So kämpften wir uns durch die Nacht (und das Bergland bei Kassel) und nach einer weiteren Massagepause im Morgengrauen, die ich auch für einen 5-minütigen Powernap nutzte wurde der zweite Tag eingeläutet.
Das Ziel…
die 48h Marke zu knacken (und damit die Qualifikationszeit zum Race Across America – RAAM – zu schaffen) war zu diesem Zeitpunkt noch realistisch, aber die ersten 600km im Dauerregen bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad machten meinen Knien zusehends zu schaffen. Am späten Vormittag zeigte sich der Wettergott zwar von seiner gnädigen Seite und stoppte die Regenfluten (im Tausch gegen starke Seiten- und Gegenwinde), aber Schmerzen und eine Schwellung in den Knien ließen die Leistung deutlich sinken und der Zeitplan geriet immer mehr in Bedrängnis. Bei einer weiteren Physiobehandlung am Nachmittag war klar, dass das Ziel neu justiert werden musste und das neue realistische Ziel das Finish im Zeitlimit von 57h sein sollte.
Utas magische Hände
So ging es dann Kilometer um Kilometer durch die hügelige Landschaft. Die reduzierte Geschwindigkeit und der warme Wind waren zwar schlecht für die Moral, aber scheinbar gut für meine Knie. Die Schmerzen ließen im Laufe der Zeit wieder nach und mit nachlassendem Schmerz kam auch die Leistung und höhere Geschwindigkeiten zurück. So ging es in den Abend und als das Teilnehmer-Tracking mich nur noch wenige Kilometer hinter dem amtierenden Deutschen 24h-Mountainbikemeister (Fritz Geers) zeigten und wir ihn dann sogar überholen konnten, war im Kopf wieder alles im Lot und ich musste mich sogar zurückhalten, um nicht deutlich zu schnell in die zweite Nacht zu radeln – die 48h Zielzeit waren wieder in greifbarer Nähe! Dieses Hoch hielt bis nach Mitternacht an, aber mit zunehmender Belastungsdauer und vielleicht auch der Kühle der Nacht kamen die Schmerzen in den Knien wieder unbarmherzig zurück. Kurz vor der Morgendämmerung forderte dann auch die Müdigkeit schließlich ihren Tribut und beim Anzeichen erster Halluzinationen und Sekundenschlafattacken wurde sofort die letzte längere Pause und damit ein 15-minütiger Powernap eingelegt. Die letzten 70km und Höhenmeter nach Garmisch wurden dann zur wahren Herausforderung des RAG. Die Knie wollten nicht mehr, das schlechte Wetter kam mit Regen zurück und der Kilometerzähler bewegte sich nur noch unendlich langsam vorwärts. Doch auch diese Stunden gingen – vor allem dank meines super motivierenden Teams – vorüber und mit der Einfahrt in den Zielbereich direkt vor der Olympiaschanze in Garmisch hat mich mein Körper auch mit einer Endorphindusche der Extraklasse belohnt. Die Strapazen waren zumindest für einen kurzen Moment vergessen und verdrängt durch das überschwängliche Glücksgefühl das RAG auf Platz 4 gefinisht und mit 47h35min sogar mit einer Qualifikation fürs Race Across America beendet zu haben.
Im Ziel in Garmisch
Die Verpflegung…
kann man durchaus als eintönig bezeichnen. Um kein Risiko mit Magenproblemen einzugehen wurde – beginnend mit dem Frühstück vor dem Rennen – während des gesamten RAG komplett auf Flüssignahrung gesetzt. D.h. penibel überwacht durch mein Begleitteam habe ich jede Stunde eine 200ml-Mahlzeit (300kcal) Ensure Plus „genossen“. Ensure Plus wird normalerweise bei gesundheitlich eingeschränkten Menschen zur enteralen Ernährung verwendet und ist in 6 allesamt klebrig-süßen und nach 2 Tagen Dauerkonsum nur noch mäßig leckeren Geschmacksrichtungen zu haben 🙂
Dazu gab es dann immer noch eine Fahrradflasche kohlenhydratreiches Isogetränk – je nach aktuellem Empfinden mal mit, mal ohne Koffeinzusatz. Da ich während dem gesamten RAG keinerlei verpflegungsbedingte Beschwerden oder Schwächephasen hatte, würde ich jederzeit wieder auf diese Strategie setzen.
Nach so viel einseitiger Ernährung während der Belastung, muss im Ziel natürlich für Ausgleich gesorgt werden:
Regenerationsturbo im Ziel nach der Siegerehrung
Das Team…
ist neben einer guten körperlichen und mentalen Vorbereitung sicher der größte und nicht zu unterschätzende Erfolgsfaktor. Und ich hatte das beste Team, das man sich nur wünschen kann! Uta (Physio und Quell unerschöpflichen Wissens), Matthias und Andreas (je Wohnmobilfahrer, Mechaniker, Social Media Reporter, Fotografen, Mentalcoaches, …) hatten sich auf eine ziemlich langweilige Fahrt einmal längs durch Deutschland eingestellt. Bezeichnend, dass sie sich alle Studiumsunterlagen, Zeitungen und andere Ablenkung eingepackt hatten und meine größte Sorge im Vorfeld war eigentlich auch, dass sich die Crew zu Tode langweilt… doch nichts davon wurde wirklich gebraucht.
Gesamtes Team (von links): Andreas, Uta, Jochen, Matthias
Das Team war mit meiner Verpflegung aus dem fahrenden Wohnmobil, Fotos schießen, Navigation, Massagen, Fahrradwartung, Aufladen diverser elektronischer Geräte und meiner Motivation mehr als ausgelastet und kam kaum dazu sich um die eigenen Belange wie Schlaf und Essen zu kümmern.
Elektrosmog (kleine Auswahl) im Wohnmombilfußraum
So hat in der Nacht zwar immer ein Crewmitglied versucht im Wechsel zu schlafen, aber das Geheimnis wie man in einem fahrenden Wohnmobil auf kurvigen Landstraßen gespickt mit vielen Ortsdurchfahrten erholsamen Schlaf findet, konnte nur Uta erfolgreich knacken. Das wichtigste technische Equipment, das wir neben meinem Fahrrad dabeihatten, war definitiv das Hightech-Headset, mit dem ich trotz Fahrtwind ohne Störgeräusche in dauerndem Kontakt mit meiner Crew stand. Und die Crew gab alles, um mich mit motivierenden und zum Teil auch sehr humorvollen Gesprächen bei Laune zu halten. Uta – als Quell unerschöpflichen Wissens – konnte zu wirklich jedem noch so obskuren Thema die Diskussionen mit detailreichem Fachwissen anheizen und war mit ihren magischen Händen und umfangreichem physiotherapeutischen Know-How ein Garant für schnelle Regeneration und deutlich reduzierte Beschwerden. Andis regelmäßige Fotos und Facebookpostings führten zu vielfältigen Kommentaren und Unterstützung aus meinem Familien-, Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreises, die vorgelesen durch meine Crew immer wieder die Füllung für die notwendigen Motivationsspritzen lieferten. Und Matthias – einer meiner engsten Freunde – behielt in jeder Situation den Überblick, war mit helfender Hand immer genau da, wo gerade Not am Mann war und ließ es sich nicht nehmen am Nachmittag des zweiten Tages auch ein paar Kilometer an meiner Seite aufs Rad zu steigen (einen Bericht aus Sicht des Teams gibt es unten in den Kommentaren zum Beitrag).
Wartungsarbeiten am Radler
Eine besondere Überraschung wartete am zweiten Tag in Person meines Mitarbeiters an der Strecke, der meine Position im Livetracking verfolgt hatte und sich als passionierter Radler für einige Kilometer unserem Team anschloss und mich auf dem Rad in der Nähe von Schweinfurt begleitete.
Ein Bosch Kollege
Mein Dank…
gilt zu aller erst meinen unschlagbaren Teammitgliedern, die jeder einzelne ihre Zeit, ihren Schlaf und jede Menge Energie in die Verwirklichung meines Traums investiert haben – und natürlich meiner Frau, die es mit einem leicht verrückten aushält. Ohne das Team wäre ich sicher nicht in Garmisch angekommen. Sie haben sich nicht zuletzt im Ziel, nachdem die Anspannung des Rennens abgefallen war, und ich mich für kurze Zeit dank Kreislauf- und Knieproblemen de Facto nicht mehr selbständig fortbewegen konnte, rührend um mich gekümmert. Dass das gemeinsame Erreichen des Ziels nicht selbstverständlich ist zeigt auch die Tatsache, dass knapp die Hälfte der Teilnehmer das Rennen – sicher auch wegen den schlechten Wetterbedingungen – vorzeitig beenden musste und nicht in Garmisch ankam.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch den top Support durch Bosch My Insurance, die sich von meinem Traum des Race Across Germany mitreißen ließen, und mich in vielfältiger Art und Weise unterstützt haben! We are Bosch 🙂